Warum Latein? – Ein Plädoyer und eine lebendige Bildergalerie (Rheinlandfahrt 2018) für das Erlernen der lateinischen Sprache auch im dritten Jahrtausend.
Immer wieder hört man die Frage, welchen Sinn es mache, in der heutigen Zeit eine Sprache zu erlernen, die tot sei, in der man sich nicht unterhalten könne und aus der bereits alle wichtigen Texte in Übersetzung vorlägen. Dazu möchte dieser Artikel einige Antworten geben.
Die Gründe für das Erlernen der lateinischen Sprache sind vielfältig, hier die gängigen Argumente:
- Latein ist die Muttersprache aller romanischen Sprachen.
- Auch 60% des englischen Wortschatzes basieren auf dem Lateinischen. Dies erleichtert den Erwerb der anderen Fremdsprachen.
- Die lateinische Sprache ist auch in unserem Alltagswortschatz eine häufig verwendete Grundlage – man betrachte die Fremdwörter im Wirtschaftsteil der Zeitung (Aktie, Dividende, …), in der Medizin (jeder unserer Knochen trägt einen lateinischen Namen) und in anderen Bereichen;
- selbst im Alltag “sprechen” wir Latein, ohne uns dessen bewusst zu sein (Nivea – die Schneeweiße, Volvo – ich rolle, Audi – Horch, Omnibus – für alle, Video – ich sehe, ….)
- Im Lateinunterricht kann das Latinum erworben werden, das immer noch Voraussetzung für viele Studiengänge (Französisch, Italienisch, Spanisch, Geschichte, …) ist bzw. ein Studium aufgrund der gewonnenen Fachkenntnisse effizienter machen kann.
Neben diesen Punkten sind aber vor allem folgende Argumente hervorzuheben: Lateinlernen bedeutet den Erwerb von vielfältigen Kompetenzen und Latein ist nach wie vor Schlüssel zur Kultur- und Geistesgeschichte Europas. Die Auseinandersetzung mit dem Gedankengut der Antike, das immer wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wurde, ermöglicht einen Einblick in die Wurzeln der europäischen Geistesgeschichte, die auch von Gauß, Euler, Kopernikus, Columbus, Hegel, Grotius gelegt wurden.
Da dieses Gedankengut aber manchmal fremd oder auch befremdlich erscheint, ermöglicht die Auseinandersetzung damit auch ein Hinterfragen eigener Ansichten und Gewohnheiten, schafft Toleranz und kulturelle Offenheit gegenüber dem Anderssein und führt so dazu, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln. Da diese Auseinandersetzung auch zum Querdenken anregt oder kreative Methoden verlangt, werden dadurch vielfältige Kompetenzen angesprochen und erworben.
Das Erlernen der lateinischen Sprache fördert zudem das Erlernen von Sprachstrukturen, von Sprache als ein System. Durch die Beschäftigung mit dem Originaltext, das Übersetzen m einen korrekten und passenden deutschen Text wird die Texterschließungs- sowie die Lesekompetenz entscheidend gefördert ebenso die Ausdrucksfähigkeit in der eigenen Muttersprache.
Dies belegt eine Studie von Prof. Dr. Wolfgang Dieter Lebek an der Universität Köln aus dem Jahr 2004, bei der man herausfand, dass die durch das Latinum gewonnenen besseren Lesefähigkeiten nicht durch eine Teilnahme an einem Leistungskurs Deutsch ausgeglichen werden können. Damit dürfte deutlich geworden sein, welche Bedeutung Latein auch in der heutigen Zeit noch hat.
Auch an dieser Schule “lebt” Latein durch ein modernes Lehrbuch, kreative Unterrichtsmethoden, aktualisierenden Lektüreunterricht und vielfältige Exkursionen der Schülerinnen und Schüler.
Latein wird unterrichtet von
Frau Beuter-Hugel
Herr Deifel
Frau Sandmann
Frau Peimann